der es um Versöhnung in einer gespal- tenen Gesellschaft geht, hat zu jeder Zeit ihre Berechtigung. Und damit sind wir bei einem der Erfolgsgeheimnisse dieser Ge- schichten, die seit 1948 erst Leserinnen und Leser, später die Kinobesucher welt- weit begeistert haben. Denn es sind die großen Themen, die auf der Theaterbühne wie im Leben im- mer wieder neu verhandelt werden: Lie- be und Tod, Macht und Reichtum, Her- kunft und Schicksal. Themen, die zu al- len Zeiten in den verschiedensten Kultu- ren und Nationalitäten verstanden wer- den. Und vielleicht auch, weil die Men- schen nach zwei Weltkriegen gezwun- gen waren, sich wieder auf die existenzi- ellen Dinge des Lebens zu besinnen, las- sen die Geschichten um Don Camillo und Peppone hier nichts aus. Die Spaltung des Dorfes in einen konser- vativen Teil auf der einen Seite, und die kommunistisch geprägte Arbeiterschaft andererseits, die Liebe, die hoffen lässt, diese Hürden zu überwinden, die Moral, die durch Signora Cristina in weltlicher und durch Jesus in geistlicher Form ver- treten ist, und zwei Streithähne, die kei- ne Gelegenheit versäumen, sich gegen- seitig das Leben schwer zu machen. Dies alles in einer Sprache, die „dem Volk aufs Maul schaut“. Auch und gera- de in Person eines Priesters, der uns die moralische Instanz der Kirche erfreulich nahbar macht. Es ist dieser reale Unter- bau, der zum großen Erfolg der Don Ca- millo-Geschichten beigetragen hat. Und was wünschen wir uns mehr, als den Problemen mit einem Lachen zu begeg- nen, und sie letztlich gemeinsam zu lö- sen. Zur Not auch durch die Wette auf ein Fußballspiel. 7